Das vom TRPM6 kodierte Gen kodiert einen Magnesiumtransporter, der sowohl im Darm als auch in der Niere exprimiert wird. Mutationen dieses Gens führen zur autosomal rezessiven intestinale Hypomagnesiämie mit sekundärer Hypocalciämie. Die fehlende enterale Resorption führt zu Diarhoe bei Mg-Substitution und die renalen Magnesiumverluste zur Hypomagnesiämie.
Verlässliche epidemilogische Daten existieren noch nicht.
Das 199kb große Gen welches die Kurzbezeichnungen TRPM6 oder CHAK2 trägt, befindet sich auf dem Chromosom 9 an der Position 9q22. Es besteht aus 39 Exons, von denen nur die letzten 38 translatiert werden.
Leitsymptom ist die Hypomagensiämie, die mit einer sekundären Hypocalciämie gekoppelt ist. Die fehlende Resorption von Magnesium im Darm führt zu Durchfallerkrankungen, die als eine entzündliche Darmerkarnkung fehlinterpretiert werden können. Neurologisch auffällig sind Konvulsionen bis hin zu tetanischen Anfällen. Die pathologische Anatomie erbringt eine Calcinosis des Myocards, der Niere und der Cerebralarterien.
Das Translationsprodukt besteht aus 2022 Aminosäuren und besitzt ein Molekulargewicht von 234 kD. Die Strukturanalyse erbrachte je eine Inonenkanal- und eine Proteinkinasedomaine. Das Protein befindet sich in den Epithelzellen von Duodenum, Jejunum, Ileum, Colon und in der Niere. Die Funktion ist offensichtlich mit der Magnesiumresorption gekoppelt.
Die Familienberatung und die Diagnosesicherung bei Hypomagnesiämie stellen die wichtigsten Indikationen für die molekulargenetische Untersuchung.
Der molekulargenetische Befund hat vor allem familienberaterische Konsequenzen. Bei nachgewiesenem Gendefekt kann vollständig auf intravenöse Magnesiumsubstitution umgestellt werden. Auf orale Substitution sollte im Interesse der Normalisierung der Darmtätigkeit vollständig verzichtet werden.
Klinisch | Untersuchungsmethoden | Familienuntersuchung |
Bearbeitungszeit | 5 Tage | |
Probentyp | genomische DNS |
Klinisch | Untersuchungsmethoden | Hochdurchsatz-Sequenzierung |
Bearbeitungszeit | 25 Tage | |
Probentyp | genomische DNS |
Klinisch | Untersuchungsmethoden | Direkte Sequenzierung der proteinkodierenden Bereiche eines Gens |
Bearbeitungszeit | 25 Tage | |
Probentyp | genomische DNS |
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