Das PROC-Gen kodiert ein Protein, welches eine bedeutende Rolle bei der Zügelung der Gerinnung spielt. Deshalb können inaktivierende Mutationen zum erhöhten Risiko intravasaler Gerinnung, einem erhöhten Thromboserisiko, führen. Die Erkrankung des Protein C-Mangels kann sowohl dominant als auch rezessiv vererbt werden.
Die Häufigkeit in der Gesamtbevölkerung beträgt 0,2-0,4%. Bei Patienten mit Thromboembolischen Erkrankungen ist der Anteil entsprechend deutlich höher. Unter jüngeren Patienten mit thromboembolischen Erkrankungen wird ein Anteil sogar von 2 bis 13% angegeben.
Das Gen trägt die Kurzbezeichnung PROC. Es befindet sich auf dem Chromosom 2(2q13-q14), ist etwa 11kb groß und besteht aus 9 Exons von denen aber nur 8 translatiert werden.
Homozygote Mutationsträger werden extrem selten gefunden bei Neugeborenen mit thromboembolischen Erkrankungen gefunden. Beim heterozygoten Protein C-Mangel sind venöse Thromboembolien häufig, wobei 80% dieser bereits vor dem 40. Lebensjahr auftreten. Bevorzugt zeigt sich die Erstmanifestation während oder nach einer Schwangerschaft. Bei Protein C-Mangel können unter oraler Antikoagulation die gefürchteten Cumarinnekrosen auftreten. Wichtig für die Diagnostik ist die Abgrenzung eines sekundären Protein C Mangels.
Das Protein ist eine Vitamin K abhängige Proteinase, deren Aktivierung zu APC zur einer Inaktivierung der Faktoren Va und VIIIa sowie zu einer Steigerung der fibrinolytischen Aktivität führt. Kofaktor hierfür ist das Protein S.
Personen mit laborchemisch nachgewiesenem Protein C-Mangel nach klinischem Ausschluss einer erworbenen Ursache. Familienuntersuchungen bei entsprechendem Verdacht.
Die Mutationen sind zwar sehr selten, jedoch wird das relative Risiko deutlich mit 7,3 erhöht.
Klinisch | Untersuchungsmethoden | Familienuntersuchung |
Bearbeitungszeit | 5 Tage | |
Probentyp | genomische DNS |
Klinisch | Untersuchungsmethoden | Hochdurchsatz-Sequenzierung |
Bearbeitungszeit | 25 Tage | |
Probentyp | genomische DNS |
Klinisch | Untersuchungsmethoden | Direkte Sequenzierung der proteinkodierenden Bereiche eines Gens |
Bearbeitungszeit | 20 Tage | |
Probentyp | genomische DNS |
Klinisch | Untersuchungsmethoden | Multiplex ligationsabhängige Amplifikation |
Bearbeitungszeit | 20 Tage | |
Probentyp | genomische DNS |
1. |
Foster DC et al. (1985) The nucleotide sequence of the gene for human protein C. |
2. |
None (1998) The anticoagulant potential of the protein C system in hereditary and acquired thrombophilia: pathomechanisms and new tools for assessing its clinical relevance. |
3. |
NCBI article NCBI 5624 |
4. |
OMIM.ORG article Omim 612283 |
5. |
Orphanet article Orphanet ID 118030 |
6. |
Wikipedia Artikel Wikipedia DE (Protein_C) |