Dies ist eines der zwei Gene, die für die Zysteinurie verantwortlich sind.
Mit einer Häufigkeit von 1:7.000 gehört die Cysteinurie zu den häufigsten genetisch bedingten Erkrankungen.
Das Gen mit der aktuellen Kurzbezeichnung SLC7A9 wird vielfach auch noch b(0,+)AT bezeichnet. Es befindet sich auf dem Chromosom 19 (19q13.1), ist etwa 40kb groß und besteht aus 13 Exons, von denen 12 translatiert werden.
Die Klinik der Cystinurie wird geprägt von den Symptomen der Cysteinsteinbildung in der Niere und deren Spätkomplikationen. Bei rechtzeitigem Erkennen ist eine vielfach ausreichende Prophylaxe möglich. Die Mutationen der kleinen Untereinheit führen zu einer Cysteinurie der Typen 2 und 3 nach ROSENBERG.
Das stark glycosilierte Protein bildet zusammen mit der zugehörigen großen Untereinheit den luminal gelegenen Transporter für dibasische Aminosäuren im proximalen Tubulus der Niere, wie auch im Darmepithel. Eine Störung dieses Proteins ist damit nicht nur mit einer Cysteinurie sondern auch mit einer verminderten enteralen Resorption gekoppelt. Die gestörte Aufnahme von Aminosäuren in der Niere und im Darm betrifft dabei nicht nur das Cystein sondern auch andere dibasische Aminosäuren (Lysin, Arginin), wobei allerdings nur die Cysteinurie eine klinische Bedeutung erlangt.
Personen mit klinischem und laborchemischem Verdacht einer Cysteinurie. Familienuntersuchungen bei entsprechendem Verdacht.
Mit der Kenntnis der Mutation ist eine effektive Familienberatung und Diagnostik möglich. Für die Korrelation des Mutationsbefundes mit der klinischen Ausprägung sind bereits in der Ära vor der molekulargenetischen Diagnostik mit der Typeneinteilung nach ROSENBERG die Grundlagen geschaffen worden. Weitere Untersuchungen werden diese Zusammenhänge deutlicher darstellen.
Klinisch | Untersuchungsmethoden | Familienuntersuchung |
Bearbeitungszeit | 5 Tage | |
Probentyp | genomische DNS |
Klinisch | Untersuchungsmethoden | Hochdurchsatz-Sequenzierung |
Bearbeitungszeit | 25 Tage | |
Probentyp | genomische DNS |
Klinisch | Untersuchungsmethoden | Direkte Sequenzierung der proteinkodierenden Bereiche eines Gens |
Bearbeitungszeit | 20 Tage | |
Probentyp | genomische DNS |
Klinisch | Untersuchungsmethoden | Multiplex ligationsabhängige Amplifikation |
Bearbeitungszeit | 20 Tage | |
Probentyp | genomische DNS |
1. |
None (2004) The molecular basis of kidney stones. |
2. |
None (2004) The molecular basis of cystinuria. |
3. |
Dello Strologo L et al. (2006) Cystinuria. |
4. |
NCBI article NCBI 11136 |
5. |
OMIM.ORG article Omim 604144 |
6. |
Orphanet article Orphanet ID 119713 |