Molekulargenetisches Labor
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Direkte Sequenzierung der proteinkodierenden Bereiche eines Gens

Name

Direkte Sequenzierung der proteinkodierenden Bereiche eines Gens

Testbeschreibung

Mit dieser Methode werden die wichtigsten Regionen eines Gens direkt, Base für
Base dargestellt. Untersucht werden insbesondere die proteinkodierenden Bereiche
(Exons), die angrenzenden Intronbereiche (Spleißstellen) sowie weitere
regulatorische wichtige Abschnitte des Gens (insbesondere der Promotor).

Einsatz der Methode

Mit dieser Methode werden bekannte sowie auch neue Missense-, Nonsense- und Spleißmutationen entdeckt.

Vorteile

Der wesentlichste Vorteil liegt darin, dass in den untersuchten Regionen alle
Veränderungen - auch neue bisher nicht bekannte Mutationen - erfasst werden
können. Missense-, Nonsense-, Frameshift- und Spleißmutationen können gut
erkannt werden. Auch kleine Deletionen, Insertionen und Inversionen werden
entdeckt. Dieses Verfahren setzt man deshalb vor allem dann ein, wenn nicht
zielgerichtet nach einer spezielle Mutation gesucht wird.

Nachteile

Ein wesentlicher Nachteil dieser Untersuchung ist der nach wie vor hohe Aufwand.
Dennoch werden mit dieser Methode nicht alle wesentlichen Mutationen erfasst.
Auch außerhalb dieser Regionen können Mutationen liegen, die einen wesentichen
Einfluß auf die Funktion des Gens ausüben. Diese Wahrscheinlichkeit ist jedoch
in aller Regel nicht sehr groß.--Eine weiterer Nachteil dieses Verfahrens ist
die unzuverässige Erfassung von großen Insertionen, Inversionen und ggf. auch
Deletionen.

Einsatz / Anwendung

Wenn in einem Gen weder ein Hotspot noch eine physiologisch besonders relevante
Region bekannt ist, sollte der gesamte proteinkodierende Bereich sequenziert
werden.

Kosten/ Nötige Aufwendungen

Der Aufwand richtet sich nach der Anzahl der zu untersuchenden Gen-Abschnitte.
Die Untersuchung dauert deshalb von einer knappen Woche, wenn nur ein
Gen-Abschnitt untersucht wird, bis zu maximal 12 Wochen bei der Untersuchung von
über 50 Gen-Abschnitten. Die Vergütung orientiert sich am Kapitel PIII des EBM
(Ziffern 4977, 4979, 4984 und 4982) bzw. an der GOÄ (Ziffern 3920, 3922, 3764,
3926 und 3921) wobei die Sequenzierungsleistungen mit der Anzahl der
untersuchten Gen-Abschnitte multipliziert werden müssen.

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