Funktionsmindernde Mutationen führen zu einer gestörten Blutgerinnung, einem Blutungsübel, während eine genetische Variation ausserhalb des kodierenden Bereiches mit einem erhöhten Thromboserisiko korreliert.
Häufigkeit der Mutation unter Gesunden beträgt etwa 2,5 Prozent. Im südlichen Europa ist die Mutation doppelt so häufig wie in Nordeuropa. In Afrika und Asien ist sie dagegen eher selten.
Das Gen befindet sich auf dem Chromosom 11 (11p11-q12). Es ist etwa 21kb lang und es besteht aus 14 Exons.
Das Produkt des F2 Gens entsteht das Preproprotein. Der erste Teil des aminoterminalen Endes fungiert als Signalpeptid und wird bei erfolgreicher Sekretion abgespalten. Das dann freiwerdende Prothrombin ist ein Glykoprotein, welches aus 579 Aminosäuren besteht und die folgenden Domänen bildet. Die Gla Domäne am aminoterminalen Ende, die beide Kringle Domänen K1 und K2 und die Serin Proteinase Domäne am carboxyterminalen Ende. Durch den aktivierten Gerinnungsfaktor Xa werden die Gla und die beiden Kringle Domänen abgespalten. Durch eine weitere Spaltung in der katalytischen Domain entsteht das aktive Thrombin als ein Heterodimer aus einer A-Kette mit 49 Aminosäuren und einer B-Kette mit 259 Aminosäuren.
Das klinische Bild ist durch eine erhöhte Thrombosebereitschaft charakterisiert. Charakteristisch ist weiterhin ein familiäres Auftreten oder seltene Thromboselokalisationen wie die Zentralvene des Auges oder die Mesenterialvenen.
Die Bedeutung der Mutation G20210A für die Thrombophilie ist bislang noch nicht endgültig geklärt. Sicher ist nur, dass durch diese Mutation die Proteinstruktur nicht verändert wird. Die Mutation liegt möglicherweise in der regulatorischen Region des Gens und einige Hinweise sprechen dafür das Träger dieser Mutation einen erhöhten Prothrombinspiegel besitzen. Dieser erhöhte Plasmaspiegel an Prothrombin könnte die Ausbildung von Thrombosen begünstigen.
Das Prothrombin, auch Gerinnungsfaktor II bezeichnet, bewirkt in seiner aktivierten Form, dem Thrombin den finalen Schritt der Blutgerinnung, nämlich die Umwandlung des Fibrinogens in Fibrin. Somit spielt Prothrombin eine essentielle Rolle bei der Blutgerinnung. Andererseits kommt Thrombin auch ein wichtige Rolle bei der Unterbrechung der Gerinnungskaskade zu. Wenn nämlich Thrombin an den auf den Zelloberflächen gelegenen Rezeptor Thrombomodulin bindet, so verändert sich seine dreidimensionale Struktur und es ändert sich damit gleichzeitig auch die Substratspezifität. Thrombin spaltet dann nicht mehr Fibrinogen sondern Protein C. Protein C wir damit aktiviert und befähigt die aktivierten Gerinnungsfaktoren Va und VIIIa zu inaktivieren.
Personen mit klinischem und laborchemischem Verdacht einer Thrombophilie. Familienuntersuchungen bei entsprechenden Befunden von Familienangehörigen.
Das relative Risiko von venösen und arteriellen Thrombosen wird mit 2-3 angegeben.
Forschung | Untersuchungsmethoden | Familienuntersuchung |
Bearbeitungszeit | 5 Tage | |
Probentyp | genomische DNS |
Klinisch | Untersuchungsmethoden | Hochdurchsatz-Sequenzierung |
Bearbeitungszeit | 25 Tage | |
Probentyp | genomische DNS |
Klinisch | Untersuchungsmethoden | DNA-STRIP-Technologie |
Bearbeitungszeit | 20 Tage | |
Probentyp | genomische DNS |
Klinisch | Untersuchungsmethoden | Direkte Sequenzierung der proteinkodierenden Bereiche eines Gens |
Bearbeitungszeit | 25 Tage | |
Probentyp | genomische DNS |
Klinisch | Untersuchungsmethoden | Direkte Sequenzierung ausgewählter Gen-Abschnitte |
Bearbeitungszeit | 20 Tage | |
Probentyp | genomische DNS |
1. |
Sun WY et al. (2001) Gene targeting in hemostasis. Prothrombin. |
2. |
NCBI article NCBI 2147 |
3. |
OMIM.ORG article Omim 176930 |
4. |
Orphanet article Orphanet ID 121671 |
5. |
Wikipedia Artikel Wikipedia DE (Thrombin) |