Das CCR5-Gen kodiert einen Chemokin-Rezeptor der auf Lymphozyen exprimiert und von einigen Viren zum Eintritt in die Zellen genutzt wird. Genetische Variantenstehen im Zusammenhang mit der Anfälligkeit bzw. Resistenz gegenüber Virusinfektionen und einer Anfälligkeit für Typ 1 Diabetes.
Die Häufigkeit der HIV-Resistenz-Mutation zeigt in Europa ein typisches Nord-Süd-Gefälle. Während in den Skandinavischen Ländern die Häufigkeit am größten ist, nimmt sie in südliche Richtung kontinuierlich ab. In Asien ist diese Mutation praktisch gar nicht nachweisbar. Man datiert aus diesen Befunden das Erstauftreten dieser Mutation auf einen Zeitpunkt von vor etwa 150.000 Jahren.
Das etwa 6kb große Gen des CC-Chemokin-Rezeptors 5 (CCR5) befindet sich auf dem Chromosom 3 an der Position 3p21. Das Gen besteht aus 4 Exons, wobei allerdings nur das sehr große Exon 4 translatiert wird. Die Exons 2 und 3 sind miteinander verschmolzen, so dass nur 2 Introns existieren.
Von größter klinischer Bedeutung ist die HIV Resistenz, die bei Individuen gefunden wird, die funktionell bedeutsame Mutationen in diesem Gen aufweisen. Die in unseren Breiten bei weitem häufigste Mutation dieser Art ist die CCR5 32bp Deletion. Des weiteren scheinen Mutationen des CCR5 eine Bedeutung für die Ausprägung verschiedener immunologischer Störungen wie bei der IgA-Nephropathie zu besitzen.
Das Genprodukt ist ein Chemorezeptor, der in vielfältiger Weise in die Steuerung von Entzündungsabläufen eingebunden ist. Veränderungen dieses Moleküls haben folglich nachhaltigen Einfluss auf den Ablauf von Entzündungsprozessen im Körper. Solche Einflüsse sind bereits bei verschiedenen entzündlichen Erkrankungen sowohl in klinischen Fragestellungen wie auch in Tiermodellen untersucht worden. Die größte Bedeutung besitzt dieser Rezeptor als Cofaktor für das Eindringen der HIV Viren in die T-Lymphozyten, was für die Manifestation einer AIDS Erkrankung bei HIV Infizierten von Bedeutung ist.
Personen mit erhöhtem HIV-1-Expositionsrisiko (Prostituierte, Drogenabhängige, Ärzte, medizinisches Pflegepersonal, Bluterkranke und andere Personen, welche mit Bluttransfusionen oder Blutprodukten behandelt werden) sowie HIV-1-Infizierte zur Abschätzung der Prognose und Therapiemöglichkeiten in Ergänzung zu den Verlaufsparametern CD4/CD8-Zellen und Virus-load.
Mit dem Nachweis der HIV-Resistenz-Mutation kann eine Resistenz gegenüber einer AIDS Erkrankung bei erfolgter HIV Infektion in dem Sinne abgeschätzt werden, dass heterozygote Mutationsträger wesentlich später und homozygote möglicherweise nie an AIDS erkranken.
Klinisch | Untersuchungsmethoden | Familienuntersuchung |
Bearbeitungszeit | 5 Tage | |
Probentyp | genomische DNS |
Klinisch | Untersuchungsmethoden | Hochdurchsatz-Sequenzierung |
Bearbeitungszeit | 25 Tage | |
Probentyp | genomische DNS |
Klinisch | Untersuchungsmethoden | Direkte Sequenzierung der proteinkodierenden Bereiche eines Gens |
Bearbeitungszeit | 20 Tage | |
Probentyp | genomische DNS |
Klinisch | Untersuchungsmethoden | Direkte Sequenzierung ausgewählter Gen-Abschnitte |
Bearbeitungszeit | 20 Tage | |
Probentyp | genomische DNS |
Klinisch | Untersuchungsmethoden | Multiplex ligationsabhängige Amplifikation |
Bearbeitungszeit | 25 Tage | |
Probentyp | genomische DNS |
HIV-Resistenz | ||||
AIDS-Pogression | ||||
IFNG | ||||
CCR5 | ||||
CXCR1 | ||||
HIV 1-Infektionsanfälligkeit | ||||
IL10 | ||||
HIV-1-Virämieanfälligkeit | ||||
HLA-C | ||||
1. |
Knudsen TB et al. (2001) Adverse effect of the CCR5 promoter -2459A allele on HIV-1 disease progression. |
2. |
Ioannidis JP et al. (2001) Effects of CCR5-Delta32, CCR2-64I, and SDF-1 3'A alleles on HIV-1 disease progression: An international meta-analysis of individual-patient data. |
4. |
NCBI article NCBI 1234 |
5. |
OMIM.ORG article Omim 601373 |
6. |
Orphanet article Orphanet ID 324270 |
7. |
Wikipedia Artikel Wikipedia DE (CCR5) |