Der Begriff venöse thromboembolische Erkrankungen umfasst alle Erkrankungen, die auf eine erhöhte Bereitschaft zur Blutgerinnung im venösen Teil des Kreislaufsystems zurückzuführen sind. Hierzu gehören tiefe und oberflächliche venöse Thrombosen und Lungenembolien. In extrem seltenen Fällen, bei offen gebliebenem Foramen ovale, kann es auch zu paradoxen arteriellen Embolien kommen.
Venöse thromboembolische Erkrankungen bilden nach der koronaren Herzkrankheit und den zerebralen Insulten die dritthäufigste Erkrankungsgruppe unter den Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Die jährliche Neuerkrankungsrate beträgt 0,1%.
Venöse thromboembolische Erkrankungen sind ein inzwischen gut untersuchtes Beispiel für das Zusammenwirken von inneren, genetischen und äußeren, erworbenen Faktoren. Typische erworbene Risikofaktoren sind: hohes Alter, längere Immobilisation, Operationen, Frakturen, Einnahme oraler Kontrazeptiva oder Hormonersatztherapie, Schwangerschaft und Entbindung, bösartige Tumore, Infektionen und das Antiphospholipid Syndrom. Bei mehr als die Hälfte finden wir jedoch auch genetische Risikofaktoren. Der Anteil genetischer Risikofaktoren ist besonders hoch, wenn die Erkrankung vor dem 45. Lebensjahr und ohne erkennbare äußere Faktoren oder an untypischer Lokalisation auftritt. Das Vorhandensein dieser Risikofaktoren wird als Thrombophilie bezeichnet.
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None (2001) Hypercoagulability syndromes. |
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Franco RF et al. (2001) Genetic risk factors of venous thrombosis. |
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Wikipedia Artikel Wikipedia DE (Thrombophilie) |